Haute Couture im Mittelalter und Gesichter der Landshuter Hochzeit

Ausstellung in der Großen Galerie des Landshuter Rathauses eröffnet

Der Vorsitzende der Landshuter Förderer, Stefan Feigel, begrüßte ganz gelassen, wie er betonte, denn die Arbeit für die Landshuter Hochzeit sei getan, am Mittwoch in der Großen Rathausgalerie Freunde der Landshuter Hochzeit, die sich um die Bekleidung der Mitwirkenden der LAHO verdient gemacht haben und die Freude an dieser Bekleidung haben. Sebastian Beck referierte über seine Ausstellung „Gesichter der Landshuter Hochzeit“. Isabella Stopfer machte dem Vorsitzenden der Förderer eine große Freude mit ihrem in Kleinformat und mit Akribie gezauberten Hochzeitszug, der in der „Großen Rathausgalerie“ aufgestellt ist.

Kleidung war schon immer mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand. Der ständige Wandel der Mode machte sie auch zu einem optischen Erlebnis. Kleidung zeigte nicht zuletzt, wer wohlhabend war und welchem Stand er angehörte. Vom Mittelalter bis in die Gegenwart hat sich viel im Kleidungstil verändert – einige Kleiderformen sind aber auch geblieben oder werden immer wieder modern. Je nach aktuellem Modediktat.

Im Mittelalter trug das einfache Volk sachdienliche, teils kratzige Gewänder aus Hanf, Leinen, Schafwolle oder Nessel. Teure Importstoffe, wie beispielsweise Seide, veredelte und aufwändig gefärbte Tuche konnten sich nur die höheren Stände leisten. Am kostbarsten war Purpur, es wurde daher nur vom Hochadel getragen. Man erkannte an der Kleidung sofort, wen man vor sich hatte.

Wortwörtlich übersetzt bedeutet Haute Couture „gehobene Schneiderei“. Als Haute Couture werden – im Gegensatz zur Prêt-à-porter – individuell, handangefertigte Kreationen der Damenmode im obersten Preissegment bezeichnet. Das Handwerk der Haute Couture ist die Königsdisziplin der Mode. „Wenn ich in den Fundus der Landshuter Hochzeit gehe und mir die Kostüme für die höfische Gesellschaft ansehe, so kann ich mit Stolz und mit Recht behaupten, die Haute Couture des Mittelalters ist in Landshut „1A“ verortet. Und wenn ich so in die Runde schau, so stelle ich fest, die Modells haben wir auch dazu“, so der Fördererchef Stefan Feigel.

Sebastian Beck, ein Journalist, der bei der Süddeutschen Zeitung arbeitet und wie er sagt, schon fünfzig Jahre lang alles fotografiert, was ihm vor die Linse kommt – Freunde, Familie, Städte, aber vor allem seine Heimat in der er lebt und arbeitet. „Ich mag Landschaften, selbst wenn sie hässlich sind. Ich mag Menschen, auch wenn sie schwierig sind. Und ich schaue gerne mit Ironie auf die Welt“. Die Portraits mit Menschen, gekleidet in mittelalterliche Gewänder, wie sie bei der Landshuter Hochzeit getragen werden, werden nun in der Großen Galerie des Landshuter Rathauses für längere Zeit ausgestellt.

-hjl-

Fotos: h.j.lodermeier

 

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